Tuesday, October 14, 2008

"Kärntens 9/11" - Zum Tod von Jörg Haider

Heute ausnahmsweise mal in meiner Mutter- statt Vatersprache, denn es geht um ein Thema, das primär den deutschsprachigen Raum betrifft. De mortuis nihil nisi bene, sagt man, und meint damit, dass man von den Toten nicht sprechen soll, wenn man nichts Nettes über sie zu sagen hat. Nun dürfte es vielen schwerfallen, etwas Gutes über Jörg Haider zu sagen, und selbst seinen unterbelichteten Anhängern fällt laut Basler Zeitung nichts wirklich Eloquentes ein. Sprüche an der Unfallstelle wie "Wir leben durch dich!" oder "Danke, dass du mir einmal die Hand gereicht hast" bringen den Schmalspur-Führerkult des dauergrinsenden Caudillo von Kärnten noch einmal auf den Punkt, während das flehentliche "Bitte Jörg, du musst noch einmal vorbeikommen" ein frommer Wunsch bleiben dürfte.

Die Umstände von Haiders Tod - als Raser auf der Überholspur - sind von einigen Kommentatoren als bezeichnend für seine politische Karriere gedeutet worden: "Bevor er sich mehrmals überschlug, rammte der VW Phaeton ein Schild mit Tempolimit 50", heisst es in dem obigen Artikel, und wenn man des weiteren darauf hinweist, dass der Jörgl mit 142 km/h unterwegs war, werden wir mal wieder daran erinnert, dass gerade für Law-and-Order-Politiker der Grundsatz gilt: "Do as I say, not as I do," was auch die CSU-Politiker im benachbarten Bayern ein ums andere Mal demonstriert haben - siehe die zahllosen Titanic-"Briefe an die Leser", die sich mit diesem Thema über die Jahre beschäftigt haben.

Apropos Titanic: Natürlich hat sich das Pflichtblatt für Rechtsabbieger auch mit dem Haider-Exitus in gewohnt pietätvoller Manier beschäftigt. "Rechtsruck in Österreich" war die Schlagzeile bereits am Sonntag, während die folgende Meldung unter dem Titel "Wie Jörg Haider vom rechten Weg abkam" eine Grafik präsentiert, wie wir sie bereits vom Tod der Prinzessin Diana kennen ("1.: Haider blinkt auf der Überholspur mehrere Jahre lang rechts. ... 3.: Haider versucht, das Steuer in Österreich herumzureissen...").

Als ich die erste Meldung von seinem Crash gelesen hatte, war ich zunächst verwirrt, weil ich dachte, es sei dies wieder ein Haiderscher PR-Stunt, genauer: eine neue Runde im Streit über slowenisch- und deutschsprachige Strassenschilder gewesen, mit dem der Landeshauptmann immer wieder bei den Deppen und Arschgeigen unter den Wählern in seinem Bundesland zu punkten wusste:
Mit dem Umsetzen des Schildes will Haider erreichen, dass das Verfahren vor dem Verfassungsgericht neu aufgerollt werden muss (...) Ausgelöst hatte das Verfahren in Wien ein Anwalt aus Klagenfurt. Der bekennende Slowene war mit überhöhter Geschwindigkeit durch eine geschlossene Ortschaft gefahren, wurde geblitzt und bezahlte sein Strafmandat nicht. Das Ortsschild, das auch in Österreich "Tempo 50" bedeutet, sei, weil einsprachig, nicht korrekt und das Tempo-Limit somit nicht rechtmäßig gewesen.
Dies schien mir dann aber eher nicht plausibel, zumal Populisten vom Schlage eines J.H. solche Kampagnen ja meistens eher auf dem Rücken anderer austragen, anstatt selber mit gutem Beispiel voranzugehen bzw. zu -fahren.

So bleibt Haiders Tod letzlich komplett sinnfrei und schliesst auch in dieser Hinsicht nahtlos an sein Leben an. Nur eines blieb mir in der ganzen Berichterstattung völlig unerklärlich: "Öfters fällt das Schlagwort von 'Kärntens 9/11'", so die BAZ - wieso? Erstens war Haider kein Muslim, und zweitens ist er nur in die Leitplanke und nicht in ein Hochhaus gebrettert.

3 comments:

Anonymous said...

Bader tot, Grams tot, Waffeninspektor Kelly tot, britische Ex-Außenminister Robin Cook tot, wie viele tote Ungereimtheiten von sogenannt Rechts und sogenannt Links dürfen es noch sein? Gern auch Milosewitsch / Milosevic und andere in DEN HAAG sterbende Serben ....

Dead Hippo said...

...Willy Millowitsch tot, Papa Dan Kelly tot (Suizid durch Schlaganfall), Jimi Hendrix tot ("Überdosis", na klar), und um näher beim Fall Haider zu bleiben: Ernst Röhm unter sehr mysteriösen Umständen aus dem Leben geschieden...

Noch ungelöstere Rätsel stellen sich, wenn man schaut, wer so alles noch am Leben ist: H. Kohl schon seit Jahren noch nicht tot; D. Bohlen strotzt unerklärlicherweise vor Gesundheit; und auf Lafontaine ist jetzt schon seit 18 Jahren kein Attentat mehr verübt worden, weder von sogenannt links noch von sogenannt rechts. Sehr seltsam, das alles.

Deshalb: Tod den Ungereimtheiten!

Papa wollte mich enterben/
Musst' ich ihm den Spass verderben/
Einen Profikiller werben/
Einen ultra-derben Serben/
Sollte Paps das Leder gerben/
Doch leider tat der vorher sterben/
Ein "Unfall"...?

Anonymous said...

Willy Millowitsch hatte sich am Luftballon den Schädel eingeschlagen wie unser geheimer Staatsschutz verlautbarte? Diese Ungereimtheiten zum Tod des Herrn Willy Millowitsch ist mit tatsächlich NEU!

Ungereimtheiten im Hirn von "Blogger Dead Hippo" ???

Alles klar, das im Hirn der Desinfo [http://www.infokrieg.tv/desinfo.htm] & Propaganda-Lügner aus einem billigen Maschendrahtzaun mit Hecke eine Betonmauer wird.

Und nach Brutkastenlüge - Fötengrill - Lüge nun Promille - Lüge, oder was? Am 12.10.08 meint Kranz >>Eine Krankheit, wie zum Beispiel ein Herzinfarkt oder ein Schwächeanfall, könne nach dem vorläufigen Untersuchungsergebnis "mit ziemlicher Sicherheit" als Unfallursache ausgeschlossen werden.<< [http://kaernten.orf.at/stories/314145/]
Also nochmal für Deppen; Wenn die torkelnde Suff-Fahne des wegen besoffenem Schwächeanfall vom Pferde gefallenen „Kini“ bis zum Herrn Kranz geweht hätte, warum log dann Kranz am 12.12.10.08 indem Herr Staatsanwalt Alkoholkrankheit und damit verbundene Ursachen des Schwächeanfalls welcher zur Fahruntüchtigkeit geführt hätte >>"mit ziemlicher Sicherheit" als Unfallursache ausgeschlossen<< bezeichnete?
Haider betrank sich demzufolge erst nach seinem Tode!!!!


Hintergrund:
Militärisch-industrieller Komplex & Finanzoligarchie

http://www.youtube.com/watch?v=DrihVotvKlA

George Carlin
"Sie scheren sich einen Dreck um Euch, sie haben euch bei den Eiern. Das kriminelle Gesindel von der Wall Street hat die Fäden US-amerikansicher Politik in der Hand."